Enten füttern: Besser nicht!

Kind beim Enten füttern
Kind beim Enten füttern

Viele Menschen haben das Gefühl den Tieren etwas Gutes zu tun, wenn sie sich mit einer Tüte altem Brot dem Wasser nähern und damit die Enten füttern. Zugegebenermaßen erweckt es auch den Anschein, da sich die Vögel in Massen auf das angebotene Futter stürzen. Dass sie damit das genaue Gegenteil anrichten und den Vögeln sowie der Umwelt mit ihrem Verhalten schaden, ist den meisten Menschen dabei nicht bewusst.

Das Füttern von Enten kann drastische Folgen haben. Auch wenn die Tiere durch ihr Verhalten sehr bedürftig wirken, sollte das Füttern unterlassen werden. Besonders Brot ist dabei für seine schädlichen Auswirkungen auf die Tiere und die Umwelt bekannt.

Enten füttern: Gesundheitliche Auswirkungen

In kleinen Mengen stellt Brot für Enten kein Problem dar. Wird es jedoch in Massen von den Wasservögeln verzehrt, hat dies gesundheitliche Probleme zur Folge. Das Brot ist nämlich wie Fast Food für die Vögel und enthält viele Kohlenhydrate und Salze. Im Magen quillt es schließlich auf und sorgt für Verdauungsprobleme bei den Enten. Überfressen die Tiere sich extrem, kann es sogar tödlich für sie ausgehen.

Dass die Enten nicht aufhören zu fressen, ist ein angeborener Instinkt und hat nichts mit ihrem körperlichen Zustand zu tun. Wildtiere greifen immer auf die für sie bequemste Nahrungsquelle zurück. Kommen die Enten also in Scharen zur Fütterung ist dies einfach ein Zeichen der Gewöhnung.

Die einseitige Kost und der daraus resultierende Nährstoffmangel macht die Tiere auch insgesamt krankheitsanfälliger. Des Weiteren ist auf alten Brot häufig Schimmel zu finden, der für Enten genauso ungesund wie für Menschen ist. Zudem ist das regelmäßige Füttern ein schwerer Eingriff in die Natur und bewirkt unter anderem Verhaltensänderungen bei Enten.

Enten füttern: Verhaltensstörungen

Enten neigen durch konstante Fütterungen zu abnormen Verhaltensmustern. Dabei sind folgende Merkmale besonders auffällig:

Verlust der natürlichen Scheu
Die Enten verlieren durch die Gewöhnung an den Menschen ihre natürliche Scheu und werden zutraulich. Dies hat zur Folge, dass sie auf der Suche nach Futter häufiger ihren natürlichen Lebensraum verlassen. So fallen sie dann leichter Hunden, Füchsen, Greifvögeln oder Autos zum Opfer.
Zwanghafte Begattung
Da die Futtersuche der Enten eigentlich Arbeit für die Tiere darstellt, endet eine Überfütterung in extremer Langeweile der Tiere. Dies kann zur Folge haben, dass der Fortpflanzungstrieb der Erpel ausgeprägter wird und sie sich rücksichtslos in Gruppen auf einzelne Weibchen stürzen. Diese werden unter Umständen schwer verletzt und traumatisiert. Im Wasser kommt die ein oder andere Ente bei dieser Prozedur durch Ertrinken um.

Enten füttern: Auswirkungen auf die Umwelt

Durch das Anfüttern scheiden die Enten mehr Kot aus. Die bequeme Futterquelle zieht außerdem mehr und mehr Wasservögel an, was die Belastung des Gewässers durch Schadstoffe noch zusätzlich erhöht. Der Kot und das aufgeweichte Brot sorgen im See nämlich für einen Anstieg von Bakterien und Algen. Dies ist sehr schädlich und kann ein Umkippen des Gewässer zur Folge haben.

Dies bedeutet, dass durch die sinkende Wasserqualität ein zunehmendes Artensterben stattfindet und die Enten ihrer eigentlichen Nahrungsquellen beraubt werden. Fische, Krebse und andere Bewohner sind zum Sterben verurteilt. Man fördert so einen Teufelskreis und macht die Vögel von menschlicher Fütterung abhängig.

Des Weiteren wird der Uferbereich durch die Hinterlassenschaften wie Brotresten und Kot ebenfalls verschmutzt. Dies zieht Rattenkolonien an und verstärkt das Problem zusätzlich. Gerade an kleineren Gewässern kann dies zu einem massiven Problem werden. Allerdings können so auch Wiesen von Badeseen unbenutzbar werden, da man dort durch die zunehmende Verschmutzung nicht mehr liegen kann.

Ist es verboten Enten zu füttern?

Es existiert kein allgemeingültiges Gesetz, welches das Füttern von Enten untersagt. In vielen Städten ist aber das Füttern von Wasservögeln verboten und wird drakonisch bestraft. So kann man zum Beispiel in Ingolstadt bis zu 50.000€ bezahlen, wenn man sich dabei erwischen lässt die Wasservögel zu füttern.

Grund für diese drastischen Maßnahmen sind die Gefahren, die das Anfüttern mit sich bringt. So kann ein ganzes Gewässer kippen und ein regelrechtes Massensterben stattfinden. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert Wasservögel auch ohne Verbot nicht zu füttern – allein aus Respekt vor Mutter Natur.

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