Bachforelle

Bachforelle in ihrem natürlichen Habitat
Bachforelle in ihrem natürlichen Habitat© Elena – stock.adobe.com

Die Bachforelle gehört zur Familie der Lachse und ist oft in klaren, strömenden Gewässern anzutreffen. Der Raubfisch ist bekannt dafür sich bei Gefahr zu verstecken und selbst größere Hindernisse durch Sprünge zu überwinden. Die Bachforelle ist ein sehr territorialer Fisch, der sein Revier konsequent verteidigt und zudem sehr standorttreu ist. Das bisher größte beurkundete, geangelte Exemplar wurde 2011 von dem Amerikaner Eric Haataja mit einer Länge von 97 Zentimetern aus dem Lake Michigan gezogen. 1990 und 2005 wurde die Bachforelle Fisch des Jahres in Deutschland.

Bachforelle-Steckbrief

NameBachforelle
SynonymeFlussforelle, Bergforelle, Fario
Wissenschaft. NameSalmo trutta fario
FamilieLachsfische
GattungSalmo
OrdnungLachsartige
VorkommenAuf jedem Kontinent mit Ausnahme der Antarktis vertreten
HabitatKühle, klare und sauerstoffreiche Gewässer mit Strömung und festem Untergrund
Größe20-110 Zentimeter
Gewichtbis zu 20 Kilogramm
Alter5-18 Jahre
GefährdetNein

Habitat

Ursprünglich war die Bachforelle in Teilen Europas, im nahen Osten und Nordafrika beheimatet. Im neunzehnten Jahrhundert begannen Menschen die Fische weltweit zu verbreiten.

Die Forelle fühlt sich in kalten, klaren, fließenden und sauerstoffreichen Gewässern wie Gebirgsbächen am wohlsten. Dabei bevorzugt sie kiesigen bis sandigen Boden und Wassertemperaturen unter 20°C. Die Bachforelle ist des Weiteren in Talsperren und natürlichen Seen anzutreffen. Sie bevorzugt ufernahe Plätze wie Gumpen und Überhänge, die ihr Rückzugsmöglichkeiten gewährleisten. Die Forelle ist sehr standorttreu und verlässt ihren Platz nur zu Fortpflanzungszwecken, oder bei Störungen. Nach der Paarung kehrt sie zu ihrem gewohnten Platz zurück. Die Bachforelle ist ein territorialer Einzelgänger und beansprucht ihr eigenes Revier. Tagsüber steht sie mit dem Kopf zur Strömung und versteckt sich im Schatten.

Bachforelle-Merkmale

Aussehen

Die Bachforelle hat einen langgestreckten, torpedoförmigen Körper und einen stumpfen Kopf. Das bezahnte Maul ist tief gespalten und der Oberkiefer reicht bis hinter die Augen. Die Kiemen sind nicht sehr markant und werden durch einen Kiemendeckel geschützt. Die Flussforelle besitzt jeweils zwei kleine Bauch- und Brustflossen. Wie bei allen Lachsfischen findet man auch bei der Forelle eine Fettflosse ohne Flossenstrahlen. Des Weiteren besitzt die Forelle eine Rücken- und eine symmetrische Schwanzflosse.

Farbe

Die Farbe des Rückens variiert zwischen grau, olivgrün bis bräunlich. Die Körperflanken sind silbrig bis golden und weisen viele rote, weiße oder schwarze Punkte auf. Der Bauch der Forelle sieht weiß bis gelblich aus. Die Fettflosse ist meist mit roten oder schwarzen Punkten bedeckt. Die restlichen Flossen weisen eine ähnliche Farbgebung wie der Körper auf, können aber etwas dunkler oder sogar transparent sein. Allgemein gibt es einige dunklere und hellere Exemplare der Bachforelle. Dies ist wohl auf die Anpassung an den jeweiligen Lebensraum zurückzuführen.

Geschlechtsmerkmale

Das Geschlecht einer jungen Bachforelle optisch zu bestimmen ist nahezu unmöglich. Ältere Männchen erkennt man an ihrem Laichhaken, der markant für Vertreter der Familie der Lachsartigen ist. Ein weiteres Indiz für ein Männchen kann ein leichter Buckel zwischen Kopf und Rückenflosse sein.

Gewicht

Das Gewicht der Forelle ist stark schwankend. Während die durchschnittliche Forelle zwischen 200 und 500 Gramm auf die Waage bringt, erreicht ein unter optimalen Bedingungen lebender Fisch auch deutlich mehr. Die schwerste offiziell beurkundete Bachforelle wurde 2013 von Otwin Kandolf im Ohau Canal in Neuseeland gefangen. Das Exemplar wog 19,1 Kilogramm.

Alter

Eine Bachforelle wird durchschnittlich 5 bis 10 Jahre alt. Sind die Voraussetzungen gut, kann die Forelle allerdings auch älter werden und ein Höchstalter von bis zu 18 Jahren erreichen.

Lebensweise

Stehende Bachforelle
Stehende Bachforelle© scubaluna – stock.adobe.com

Ernährung

Die Bachforelle ist ein Raubfisch, der sich hauptsächlich von Insektenlarven, Insekten, Schnecken, Krebstieren und kleinen Fischen ernährt. Kannibalismus unter Bachforellen ist kein seltenes Phänomen. Größere Forellen fressen Kleinere einfach auf. Die Bachforelle ist in der Lage sich immens schnell fortzubewegen. Trotzdem stellen den Großteil der Beute vorbeitreibende Lebewesen dar. Ist die Beute in Reichweite schießt die Forelle aus ihrem Versteck hervor und schnappt sich die Beute im Wasser oder aus der Luft.

Fortpflanzung

Zwischen Oktober und Januar beginnt die Laichzeit der Bachforelle. Die Fische ziehen flussaufwärts und sammeln sich in schnell fließenden Nebengewässern. Das Weibchen beginnt mithilfe der Schwanzflosse eine Grube mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimetern auszuheben. Das Männchen schlägt mit seiner Schwanzflosse gegen die Seite des Weibchens und leitet so den Paarungsakt ein. Durch die dabei entstehenden Reize fängt das Weibchen an etwa 1500 4 bis 5 Millimeter große Eier in die vorher ausgehobene Grube zu legen. Die Männchen beginnen sofort damit die Eier zu besamen und bedecken sie anschließend mit Kies.

Bachforelle-Entwicklung

Larvenstadium

Nach drei bis vier Monaten schlüpfen die Brütlinge aus den Eiern. Sie sind sehr lichtscheu und graben sich auf der Suche nach Schatten in den Kies ein. Dort zehren sie von ihrem Dottersack. Wenn dieser nach wenigen Wochen fast aufgebraucht ist, steigen sie als Larven auf und beginnen mit der aktiven Nahrungsaufnahme. Schon im Larvenstadium beginnen die Fische damit Territorien zu besetzen und verteidigen diese vehement gegen Artgenossen. Da die Anzahl der Territorien begrenzt ist, überleben viele Forellenlarven die ersten Monate nicht.

Entwicklung als Jungtier

Nachdem die junge Flussforelle ihre larvalen Merkmale abgelegt hat, sucht sie tiefere Stellen im Gewässer auf. Dabei sucht sie am Uferrand oder unter Unterständen Deckung und lauert dort Beutetieren auf. Nach drei bis vier Jahren ist die Bachforelle geschlechtsreif.

Feinde der Bachforelle

Natürliche Feinde der Bachforelle sind Raubfische wie der Hecht und Vögel wie Kormorane und Graureiher. Auch Kannibalismus ist unter Forellen kein seltenes Phänomen, größere Tiere bedienen sich gerne an kleineren Artgenossen. Gewässerverschmutzung und Überfischung können der Bachforelle ebenfalls zusetzen.

Die Bachforelle als Speisefisch

Das fettarme, weiße, zarte Fleisch macht die Bachforelle zu einem beliebten Speisefisch. Die Forelle zählt zu den mittelfetten Fischen und liefert wichtige Omega-3-Fettsäuren. Die Gräten der Forelle lassen sich sehr leicht entfernen und stehen dem Genuss des Fisches nicht im Weg. Aufgrund der moderaten Anzahl an Kalorien eignet sich die Bachforelle auch zum Abnehmen und kann bedenkenlos genossen werden.

Ofenfertige Bachforelle
Ofenfertige Bachforelle

Bachforelle-Nährwerte

pro 100 g Bachforelle

Kalorien103 kcal
Eiweiß19,7 g
Fett2,7 g
Kohlenhydrate0 g
Ballaststoffe0 g

Geschmack

Das weiße Fleisch der Bachforelle zeichnet sich durch seine Zartheit und den würzigen Geschmack aus. Die Gräten lassen sich sehr leicht entfernen, was die Forelle zu einem beliebten Speisefisch macht. Forelle ist ein Klassiker im deutschen Raum und steht in vielen Gaststätten auf der Speisekarte. Das Fleisch der Bachforelle harmoniert sehr gut mit Kräutern, Butter und Zitronensaft. Besonders zu empfehlen sind Forellen aus lokaler Zucht, da man regionale Züchter unterstützt und die Fische in der Regel eine gute Qualität aufweisen. Dies wirkt sich sehr positiv auf den Geschmack aus und hebt lokale Bachforellen von Fischen aus der Massenzucht ab.

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