Angelkescher Test & Vergleich 2023

Angler mit Kescher und Forelle am Wasser
Mithilfe eines Keschers gefangene Forelle

Der Kescher ist ein wichtiges Utensil, das auf keinem Angelausflug fehlen sollte. Wer darauf verzichtet riskiert das Entkommen des Fisches, oder noch schlimmer – gravierende Verletzungen des Tieres durch unsachgemäßes Landen. Beim Angeln wirken starke Zugkräfte auf den Zielfisch. Deshalb sind an vielen Gewässern Kescher bereits Pflicht. Damit wird sichergestellt, dass unerwünschte Fänge möglichst unbeschadet zurück in die Freiheit entlassen werden können und Fische waidgerechter geangelt werden. Ein Angelkescher kann also zur Maximierung der Erfolgsquote und zum Wohle des Fisches beitragen. Deswegen sollte beim Kauf eines Keschers nicht gespart werden.

Doch welcher Angelkescher ist der Richtige? Und wie unterscheiden sich die verschiedenen Modelle voneinander? Durch die große Auswahl auf dem Markt kann ein Laie schnell den Überblick verlieren. Um einen Fehlkauf zu vermeiden, ist es wichtig sich vorher zu informieren. Anschließend wird der Kescher dem Vorhaben angepasst. Der folgende Ratgeber verdeutlicht, dass Kescher nicht gleich Kescher ist und zeigt dir, worauf es beim Kauf ankommt.

Die besten Kescher

Folgende Kescher haben sich als Allrounder auf dem Markt bewährt und werden in diesem Artikel vorgestellt. Kescher gibt es in verschiedener Ausführung. Welche die Richtige für dein Vorhaben ist, erfährst du in unserem Ratgeber.

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Berkley Unterfangkescher

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Dieser hochwertige Kescher von Berkley eignet sich besonders gut für das Bootsangeln. Er kann allerdings auch problemlos als Watkescher verwendet werden. Der Kescher besitzt eine statische Länge von 76 cm und ist dank gummiertem Netz besonders fischschonend. Das Netz besitzt eine Breite von 30 cm und eine Tiefe von 35 cm und der rutschfeste 38 cm Griff sorgt für einen stabilen Halt. Er liegt zudem sehr angenehm in der Hand und scheuert aufgrund seines weichen Griffs nicht. Des Weiteren besitzt der Kescher einen stabilen Metallrahmen, der auch höheren Belastungen standhält.

Am Ende des Griffs befindet sich ein Karabinerhaken, den man am Boot oder Rucksack befestigen kann. Da der Karabiner mit einem dehnbaren Gummiband vom Griff getrennt ist, besteht keine Gefahr einer Beschädigung der Keschers oder des Bootes. Mit seiner Länge von 76 cm ist die Reichweite allerdings eingeschränkt und der Kescher eignet sich nur für geringe Distanzen. Mit einem Gewicht von 1 kg ist der Kescher auch nicht zu schwer und man hat die für das Boots- und Watangeln notwendige Mobilität.


Cormoran Klappkescher

Der Cormoran Klappkescher ist ein Universalmodell, welches sich optimal für Fische mittlerer Größe eignet. Allerdings ist er sehr stabil und ist auch bedingt für größere Fische einsetzbar. Der Kescher ist sehr preiswert und besitzt einen stabilen, teleskopierbaren Aluminiumstab. Mithilfe einer beweglichen Kunststoffverbindung kann die Länge eingestellt werden. Dabei lässt er sich bis auf 220 cm ausfahren und liegt mit einem rutschfesten Gummigriff gut in der Hand. Der Kescherkopf besteht aus Aluminium. Zudem ist ein mit einem fischschonenden gummierten Netz ausgestattet, was das Abhaken der Fische vereinfacht. Das gummierte Netz ist ebenso geruchsabweisend und erleichtert die Reinigung.

Das Netz hat eine Maschenweite von 10 mm und besteht zu 100% aus Polyester. Der Kescher setzt sich aus zwei Teilen zusammen, die mithilfe eines Klappmechanismusses voneinander getrennt werden können. Dies erleichtert Transport und Reinigung deutlich. Der Kescher ist mit einem Gewicht von 930 Gramm relativ leicht und kann eingefahren zum Beispiel an einem Rucksack befestigt werden. Dabei besitzt er eine Transportlänge von 95 cm und kann auch leicht im Fahrzeug verstaut werden.


Cormoran Klappkescher Ultra Strong

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Der Cormoran Klappkescher Ultra-Strong ist die größere und stabilere Variante des Cormoran Klappkeschers. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Allroundkescher, der allerdings auch mit größeren Fischen klarkommt. Die maximale Länge ist mit 310 cm beachtlich und der Kescherkopf ist ganze 70 cm breit und 65 cm tief. Für den Transport lässt sich der Teleskopstab aber einfahren, was die Länge des Keschers auf 105 cm reduziert. Dank der enormen Größe und des gummierten Nylonnetzes lassen sich Fische also definitiv schonend landen. Allerdings macht sich diese auch im Gewicht bemerkbar, was mit 1,6 kg relativ schwer ist.

Die Aluminiumrohre sind dafür sehr stabil und halten auch dem Gewicht von kapitalen Brocken stand. Bei sehr großen Fischen ist es empfehlenswert den Kescher nicht ganz auszufahren, da durch die enorme Länge eine sehr große Hebelwirkung stattfindet. Folglich ist es dann sehr schwer bis unmöglich den Fang aus dem Wasser zu heben. Die Länge lässt sich mithilfe eines Schraubverschlusses aus Metall verstellen. Ebenso kann der Kescher auch auseinander geschraubt werden. Aufgrund des enormen Belastung wurde hier auf feste Verschlüsse gesetzt. Der rutschfeste Griff sorgt für einen stabilen Halt und liegt angenehm in der Hand. Der Kescher ist sehr gut verarbeitet und macht einen qualitativen Eindruck. Trotz seiner enormen Größe ist das Packmaß mit 105 cm Länge sehr gut.


Behr OctaPlus Flexi Großfischkescher

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Der Behr OctaPlus Flexi Großfischkescher ist ein Allroundkescher für große Fische. Mit einer Netzbreite von 70 cm und einer Netztiefe von 75 cm kann man selbst große Karpfen ohne Probleme anlanden. Der Kescher besitzt eine teleskopierbare Aluminiumstange, deren Länge man zwischen 105 cm und 200 cm einstellbar ist. Netz und Stange lassen sich mittels eines Steckmechanismusses voneinander trennen, was die Reinigung vereinfacht. Der Griff ist zudem sehr rutschfest und verhindert ein Entgleiten des Keschers. Der Kescherkopf ist faltbar und das Netz besteht aus gummiertem Powermesh mit einer Maschenweite von 15 mm.

Große Fische können also waidgerecht gelandet werden. Da dieser Klappkescher im Gegensatz zu anderen der Hälfte nach zusammengeklappt wird, ist er im Transportmodus auch deutlich größer. Mit einem Gewicht von 1,38 kg ist er zudem nicht gerade ein Leichtgewicht. Für mobile Angler, die häufig den Standort wechseln ist dieser Kescher also nicht zu empfehlen. Bleibt man seinem Standort allerdings treu, überzeugt der Kescher durch seine Robustheit und Belastungsfähigkeit.


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Kescher Arten

Raubfischkescher

Da es sich bei Raubfischen um große wehrhafte Tiere handelt, muss der Kescher stabil genug sein. Je größer der Fang ist, desto mühsamer wird es ihn unter Kontrolle zu bringen. Ein schwerer unhandlicher Kescher ist suboptimal, der Kopf muss dennoch robust genug sein um den Anforderungen standzuhalten. Deshalb sollte ein Rahmen aus Aluminium gewählt werden.

Raubfischangler bevorzugen in der Regel kurze klappbare Angelkescher, die sich leicht tragen lassen. Das leichte Gewicht erlaubt auch schnelle Reaktionen, diese ist bei Raubfischen definitiv nötig. Ein Gumminetz ist auch hier von immensem Vorteil, da es die Oberfläche der wehrhaften Fische schont. Des Weiteren wird Verhedderungen und dem anschließendem mühsamen Entwirren vorgebeugt.

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Watkescher

Es gibt Situationen in denen man mit einem Allroundkescher nicht weiterkommt. Eine davon ist zum Beispiel das sogenannte “Fliegenfischen” oder wenn man tiefer im Fluss steht.  Hierbei ist der lange Stab eher hinderlich und man stößt körperlich schnell an seine Grenzen. Der Watkescher ist in diesem Fall die richtige Wahl.

Der kurze Stab vereinfacht das Handling im Wasser enorm, dazu ist man sehr mobil. Der Kescher kann mittels Karabiner befestigt oder einfach eingehakt werden und ist somit leicht zu transportieren. Durch den kürzeren Stab ist der Watkescher auch deutlich leichter, was der Mobilität ebenfalls zugute kommt. Einige Modelle sind zudem schwimmfähig.

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Spundwandkescher

Ein Spundwandkescher eignet sich für steile Ufer wie zum Beispiel Brücken oder Hafenmauern. Da der Zugang zum Wasser hier nicht gegeben ist, ist ein mithilfe eines Seils absenkbarer Spundwandkescher die einzige Möglichkeit Fische aus dem Wasser zu keschern. Die Länge des Seils variiert und sollte stets an die Höhe angepasst werden.

Zu beachten ist hierbei, dass das Hochholen größerer Fische mit jedem weiteren Meter zum Kraftakt wird. Da ein Spundwandkescher keinen Griff besitzt, ist er leichter und platzsparender als andere Modelle. Das Freilassen unerwünschter Beifänge kann sich hierbei jedoch als schwierig erweisen, will man die Fische nicht aus großer Höhe ins Wasser fallen lassen.

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Karpfenkescher / Großfischkescher

Karpfenkescher zeichnen sich in erster Linie durch ihre enorme Größe und Belastbarkeit aus. Da kapitale Exemplare Längen von über einem Meter erreichen können, ist ein großes und tiefes Netz Pflicht. Die Komponenten sollten bei dieser Art des Keschers besonders stabil sein. Gleichzeitig darf der Kescher aber auch nicht zu schwer sein. Ältere Karpfen können mehr als 20 kg auf die Waage bringen.

Besitzt man zusätzlich noch einen schweren Kescher, kann man den Fisch eventuell nicht aus dem Wasser heben. Der Bügeldurchmesser sollte mindestens 80 cm betragen um für jeden Fisch gewappnet zu sein. Zudem ist es beim Karpfenkescher empfehlenswert auf einen Klappmechanismus zu verzichten, da er bei hoher Belastung brechen könnte. Mit Sicherheit stellt er jedenfalls die größte Schwachstelle dar.

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Angelkescher Ratgeber

Ein guter Kescher zeichnet sich durch sein im Verhältnis leichtes Gewicht und Qualität der Komponenten aus. Jedes Teil sollte austauschbar sein, dass man sich im Falle eines Defekts nicht gleich einen neuen Kescher zulegen muss. Im Endeffekt tut man seinem Geldbeutel einen Gefallen, wenn man bereit ist in Markenware zu investieren. Billige Kescher weisen oft signifikante Schwachstellen auf und sind im Endeffekt teurer, da man öfters auf einen neuen Kescher angewiesen ist.

Kescher mit Gumminetz

Während Gummikescher früher eher ein Nischenprodukt waren, sind sie heutzutage schon fast Standard. Dies hat seinen Grund. Ein Kescher mit gummiertem Netz bietet gegenüber einem nicht Gummierten große Vorteile: Gummierte Netze sind weitaus dehnbarer und wesentlich schonender für den Fang. Während ein Netz aus zum Beispiel Polyester die Schleimschicht des Fisches verletzen kann, punktet das Gumminetz durch seine weiche Oberfläche.

Zudem sind Kescher mit gummiertem Netz deutlich leichter zu reinigen und nehmen Gerüche nur schwer an. Da Fischgeruch besonders bei schleimigen Fischen sehr penetrant sein kann, ist dies ein immenser Vorteil. Der Aspekt der Reinigung ist auch auf Grund der Verschleppungsgefahr von Krankheitserregern in fremde Gewässer wichtig.

Durch das einfach Reinigen werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Da Kescher mit Gummierung auch nur schwer zum Verheddern tendieren, lässt sich der Haken auch deutlich leichter entnehmen. Im besten Fall löst er sich direkt im Netz.

Kescher mit Klappmechanismus

Ein klappbarer Kescher bietet hinsichtlich Transport und Lagerung Vorteile. Insgesamt sind überwiegend gute Erfahrungen hinsichtlich eines solchen Mechanismusses vorzuweisen. Allerdings ist der Klappmechanismus auch eine Schwachstelle und tendiert am ehesten zum Brechen. Hierbei sollte das Augenmerk auf einer guten Verarbeitung liegen.

Wichtig ist auch die regelmäßige Reinigung der Stelle, um Schmutz und Korrosion keine Chance zu geben. Hierbei reicht es das Netz vom Stab zu trennen und Fremdkörper mit fließendem Wasser abzuspülen. Im Anschluss sollte der Kescher kurz trocknen.

Ein billiger Kescher hat keine lange Lebensdauer
Ein billiger Kescher hat keine lange Lebensdauer

Kescher Langlebigkeit

Wer einen Kescher lange benutzen will, darf beim Kauf nicht am falschen Ende sparen. Qualitative Kescher aus hochwertigen Materialien können unter Umständen ein Leben lang treue Dienste leisten. Vorsicht ist beim Klappmechanismus geboten, wenn es um Langlebigkeit geht. Da er die größte Schwachstelle eines jeden Keschers ist, tendiert er auch am ehesten zum Kaputtgehen.

Der Kescherkopf sollte aus Aluminium, wenn nicht sogar aus Eisen bestehen und eine gute Stabilität aufweisen. Wird allerdings die Reinigung vernachlässigt, überdauert auch der qualitativ hochwertigste Kescher nicht ewig. Eine gute Pflege ist also das A und O. Empfehlenswert ist auch die Wahl eines Keschers, bei dem die Elemente einzeln erworben und gegebenenfalls ausgetauscht werden können.

Kescher Länge und Größe

Ein Kescher sollte immer auf die Zielfische abgestimmt sein. Dabei gibt es keine einheitliche Regelung, allerdings ergibt es Sinn sich einen größeren Kescher anzuschaffen: Es wird dabei immer vom größtmöglichen Fang ausgegangen und versucht die Größe darauf abzustimmen. An einem großen Kescher wird nämlich keine Landung scheitern, an einem Kleinen jedoch schon. Außerdem ist es durchaus von Vorteil, wenn der Fisch ausreichend Platz im Kescher hat – die Landung wird so auch deutlich einfacher.

Wer sich einen Kescher mit einem langen Stab zulegen will, darf dabei das Hebelgesetz nicht vergessen: Je größer der Fang, desto schwieriger und anstrengender wird es mit dem Kescher zu hantieren. Ist die Beute zu groß, droht ein langer Stab eventuell sogar zu zerbrechen. Teleskopstäbe sind vorteilhaft, da sie dynamisch eingestellt werden können.

Lange Stäbe sind deshalb eher bei kleineren Fischen zu empfehlen, bei größeren Brocken eignet sich ein Kescher mit kürzerem Griff. Wird beim Stehen im Wasser geangelt ist ein längerer Stab auch eher Hindernis als Hilfe. Hierbei empfiehlt es sich ebenfalls einen Kescher mit kürzerem Griff zu wählen. Wählt man einen justierbaren Allround-Kescher, kommt man in den meisten Fällen gut zurecht. Hat man es auf kapitale Zielfische abgesehen, ergibt es Sinn den Kescher auf den Fang abzustimmen.

Wie reinigt man einen Kescher?

Um Schmutz, Geruch und der Verschleppung von Fischkrankheiten vorzubeugen, eignet sich ein Gumminetz. Der einfache Aspekt der Reinigung ist unschlagbar und beugt einigen unangenehmen Überraschungen vor. Das Netz sollte nach jeder Benutzung mit fließendem Wasser abgespült und anschließend desinfiziert werden. Manche Netze lassen sich auch abnehmen und sind zudem waschmaschinentauglich. Die Stange des Keschers sollte regelmäßig mit Süßwasser ausgespült werden – besonders nach der Benutzung im Salzwasser.

Hierbei sollte auch darauf geachtet werden, dass sich keine unerwünschten Fremdkörper im Gewinde festsetzen. Je nach Möglichkeit ist es empfehlenswert die Stange ab und zu in ihre Einzelteile zu zerlegen und gründlich zu reinigen. Ist ein Klappmechanismus vorhanden, ist auf diesen besonders zu achten. Wer seinen Kescher pfleglich behandelt, tut also dem Gewässer und seinem Geldbeutel etwas Gutes. Wird die Pflege vernachlässigt, versagt das Material irgendwann und es muss ein neuer Angelkescher gekauft werden.

Wie benutzt man einen Kescher?

© Martin Rudlof – stock.adobe.com

Im Idealfall ist der Kescher bereits im Wasser, bevor der Fisch ans Boot oder an Land gezogen wird. Dabei wird der Fisch zum Kescher geführt und nicht andersherum. Es sollte vermieden werden den Fisch mit dem Kescher zu verfolgen, da das Tier in Panik geraten und durch verzweifelte Fluchtbewegungen entkommen könnte. Im schlimmsten Fall reißt die Schnur, oder der Fisch wird schwer verletzt. Es kommt nämlich des Öfteren vor, dass das Tier im letzten Moment zu intensiven Fluchtversuchen neigt und nochmal alles gibt.

Stattdessen sollte der Fisch über den Angelkescher geführt und anschließend sanft aus dem Wasser gehoben werden. Hierbei ist es von Vorteil nicht alleine zu angeln, da jeweils eine Person an der Rute und Kescher erfolgversprechender sind. Der Kescher sollte also immer bereit liegen und nicht erst gesucht werden wenn der Fisch in Reichweite ist.

Welche Alternativen gibt es zum Angelkescher?

Handlandung

Die Handlandung ist die am wahrscheinlich schwersten anzuwendende Technik. Glitschige Fische zu greifen ist nämlich alles andere als einfach. Richtig durchgeführt ist sie aber auch mit die Schonendste. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man an den Fisch herankommt. Ist dies nicht möglich, sollte auf diese Art der Landung verzichtet werden.

Falsch angewandt kann sie den Fisch nämlich schwer verletzen. Für einen besseren Griff und zum Schutz vor Zähnen gibt es Landehandschuhe. Die Handlandung sollte auf keinen Fall ohne das dazugehörige Wissen durchgeführt und der Fisch zuvor ermüdet werden. Dabei gibt es mehrere Arten der Landung mit den Händen:

Kiemendeckelgriff
Um Missverständnissen vorzubeugen, ist es wichtig zu erwähnen, dass dem Fisch beim Kiemendeckelgriff nicht in die Kiemen gegriffen wird. Dies würde dem Tier große Qualen bereiten und es wahrscheinlich schwer verletzen. Bei richtiger Anwendung wird mit mindestens zwei, besser vier Fingern am Kiemendeckel entlang gefahren und am Ende der Kiemenspalte in Nähe des Mauls beherzt zugepackt. Der Daumen wird dabei gegen den Unterkiefer gedrückt und dient als Widerstand. Dabei ist es wichtig die Position des Hakens im Vorhinein zu ermitteln, um Verletzungen vorzubeugen. Im Anschluss wird der Fisch beherzt gegriffen und aus dem Wasser gezogen. Bei größeren Fischen ergibt es Sinn das Heben mit der anderen Hand auch Bauch zu unterstützen. Hecht und Zander werden häufig mithilfe des Kiemendeckelgriffs gelandet.
Nackengriff
Der Nackengriff eignet sich für eher kleinere Fische, zum Beispiel für Hechte bis maximal 4 Kilogramm. Dabei umschließt man den Nacken mit der Hand und greift mit 4 Fingern hinter den Kiemendeckel. Der Daumen bleibt dabei außerhalb und fungiert dabei als Stütze. Im Anschluss wird der Fisch mit festem, gleichmäßigem Griff aus dem Wasser gehoben. Auch bei dieser Art des Griffes besteht das Risiko durch Verletzungen durch Zähne. Bei Unsicherheit empfiehlt es sich Handschuhe zu tragen.
Schwanzwurzelgriff
Der Schwanzwurzelgriff gehört zu den selteneren Landungsmethoden und dient primär dazu den Fisch schnell aus dem Wasser zu ziehen. Viele Fische sind allerdings zu glitschig und somit für diese Art der Handlandung ungeeignet. Der Schwanzwurzelgriff wird öfters von Zander– und Lachsanglern angewendet. Bei wehrhaften Fischen, tut man sich schwer daran das Tier kontrolliert zu landen. Deshalb sollte auf diese Methode nur in Ausnahmefällen zurückgegriffen werden.

Lipgrip

Beim Lipgrip wird mithilfe eines Fischgreifers gelandet. Man fixiert die Lippe des Fischs und hebt ihn anschließend per Hand aus dem Wasser. Diese Methode wird häufig von Barsch– und Hechtanglern verwendet, da diese Fische sich damit gut landen lassen. Das Handling ist allerdings alles andere als einfach und erfordert Übung. Nicht selten löst den Lipgrip eine Panikreaktion des Fischs aus. Dies kann bei falscher Handhabung eine Verletzung oder das Entkommen des Fangs zur Folge haben.

Diese Methode wird sehr oft falsch angewendet. Es existieren viele Bilder und Videos in denen Angler den Fisch an der Lippe aus dem Wasser heben. Dies ist schlichtweg nicht Sinn und Zweck der Sache, da man beim Lip Grip mit einem Fischgreifer und nicht mit einen Fischheber hantiert. Diese Handhabung ist  falsch und zieht oft schwere Verletzungen mit sich.

Mit der Angel aus dem Wasser heben

Das Herausheben an der Angelschnur ist nur für kleinere Fische zu empfehlen. Hierbei muss unbedingt das physikalische Gesetz der Schwerkraft beachtet werden, da das Verletzungsrisiko mit zunehmender Größe des Fisches erheblich steigt. Ein wehrhafter Fisch kann sich leicht befreien und verletzt entkommen. In jedem Fall sollte bei dieser Art der Landung der Fisch zuvor ermüdet werden, um den Widerstand zu minimieren.

Ans Ufer ziehen

Diese Methode der Landung ist alles andere als waidgerecht. Der Fisch wird einfach ans Ufer gezogen und anschließend gepackt. Allerdings wird durch die dabei entstehende Reibung die Schleimhaut des Fischs sehr leicht beschädigt, weshalb von dieser Methode abzuraten ist. Das Freilassen von Fischen ist mit dieser Methode ebenfalls bedenklich.

Gaff

Ein Gaff ist ein fester oder teleskopierbarer Stab mit einem spitzen Haken am Ende. Der Haken wird unter den Kiemendeckel des Fischs geschoben, anschließend wird er aus dem Wasser gezogen. Diese Methode kommt in der Regel beim Meeresangeln vom Boot aus zum Einsatz. Ein Einschlagen in den Körper des Fisches ist moralisch gesehen sehr fragwürdig und beißt sich auch mit dem Tierschutzgesetz. Dies besagt nämlich, dass es verboten ist Tieren unnötiges Leid zuzufügen. Beim Angeln ist von dieser Methode abzuraten, es sollte ein Kescher verwendet werden.

Harpune

Die Harpune ist ein weiteres Mittel zur Landung von großen Meeresfischen. Hierbei zielt man mit der Harpune auf den Fisch und feuert einen an einem Seil befestigten Haken ab, der dem Fisch schwere Verletzungen zufügt. Nicht selten resultiert hieraus ein minutenlanger qualvoller Todeskampf. Das Harpunieren kommt beim Angeln nicht zum Einsatz und ist in Deutschland verboten.


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