“Petri Heil” und “Petri Dank”

Petri Heil bedeutet viel Erfolg beim Angeln
Petri Heil bedeutet viel Erfolg beim Angeln (© Milan / stock.adobe.com)

Angler im deutschsprachigen Raum grüßen sich untereinander mit “Petri Heil”. Doch was bedeutet “Petri Heil” eigentlich? Dieser Wortlaut wird nicht ausschließlich als Grußformel benutzt. Angler verwenden ihn oft, um sich gegenseitig gutes Gelingen, beziehungsweise viel Glück zu wünschen. Wer bereits erfolgreich einen oder mehrere Fische gefangen hat, erwidert auf “Petri Heil” also “Petri Dank”. Da das Wort “Heil” gesellschaftlich betrachtet recht negativ belastet ist, greifen einige Angler auf die einfache Grußformel “Petri” zurück.

“Petri Heil” – Ursprung und historische Bedeutung

Früher war “Heil” ein sehr geläufiges Wort. Es wurde vorwiegend als Zeichen der Gunst, beziehungsweise als Glücks- und Segenswunsch verwendet. Auch als Trinkspruch oder als Zeichen des Respekts bei der Anrede kam es zum Einsatz. Es wurde sich also gegenseitig Wohlwollen zugesprochen. “Petri” hingegen ist der lateinische Genitiv von Petrus. Simon Petrus, auch als der heilige St. Petrus bekannt, war ein Jünger Christi und zudem ein Fischer. Man wünscht sich also gegenseitig mit “Petri Heil” sprichwörtlich das “Glück Petrus”. Doch was ist damit eigentlich gemeint? Die Wortformel geht auf eine biblische Erzählung (Lukas 5:1-11) zurück, bei der es um einen mysteriösen Fischfang am “See Genezareth” geht.

Petri Heil – Biblischer Ursprung

Biblischer Ursprung des Ausrucks “Petri Heil” (© Renáta Sedmáková / stock.adobe.com)

Die Geschichte beginnt mit Jesus, der am See Genezareth predigen wollte. Da viele Menschen das Wort Gottes vernehmen möchten, wurde er von einer großen Meute bedrängt. Um etwas Distanz zu gewinnen, stieg er in eines der zwei naheliegenden Fischerboote und bat den Fischer Petrus ein Stück mit ihm hinauszufahren. Von dort aus fuhr Jesus mit seiner Predigt fort. Anschließend befahl er Simon Petrus zusammen mit den Fischern im zweiten Boot auf den See hinauszufahren und dort ihre Netze auszuwerfen.

Petrus entgegnete, dass sie die ganze Nacht keinen Erfolg gehabt hätten, es auf sein Geheiß aber versuchen würden. Als die Fischer ihre Netze auswarfen, fingen sie damit so viele Fische, dass die Netze kurz vor dem Reißen waren. Daraufhin baten sie das zweite Boot um Hilfe. Beide Boote kamen bis zum Rand beladen ans Ufer zurück und drohten beinahe zu sinken. Simon Petrus warf sich daraufhin vor Jesus nieder und bekundete, dass er ein sündiger Mensch sei und diese Gunst nicht verdienen würde. Jesus entgegnete, dass er sich nicht fürchten solle und von nun an keine Fische mehr fangen, sondern Menschen für ihn gewinnen würde.

💡 Der heilige St. Petrus ist außerdem der Schutzpatron der Seefahrer und Fischer. Nach ihm ist zum Beispiel auch der „St. Petersfisch“ benannt. Dieser besitzt einen markanten schwarzen Fleck hinter den Kiemen, welcher der Legende nach der Fingerabdruck Petrus selbst sein soll. Diesem fiel vor über 2000 Jahren eine Münze in den See Genezareth, welche sich der Fisch schnappen wollte. Petrus packte jedoch den Fisch und entfernte die Münze aus seinem Maul. Dabei hinterließ er den besagten schwarzen Fleck, der als Fingerabdruck Petrus bekannt ist.

Wünscht man einem Angler “Petri Heil”, drückt man also damit seine Anerkennung aus und hofft, dass er genauso viele Fische wie Simon Petrus fängt.

Negative Belastung des Wortes “Heil”

Durch die Zeiten des Nationalsozialismusses ist das Wort “Heil” bei vielen Menschen im deutschsprachigen Raum negativ vorbelastet. Da “Petri Heil” dieses Wort enthält, wird oft die unangenehme Assoziation zum damals gebrauchten “Sieg Heil” herbeigeführt. Deshalb verzichten viele Angler auf den Gebrauch des Ausdrucks “Petri Heil” und sagen stattdessen einfach “Petri”.

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